Blogeintrag: Von Vulkanausbrüchen bis Regenwald

Wir sind in diesem Eintrag ein paar Kilometer von Zuhause weg. Genauer gesagt um die 9400km in Richtung Südhalbkugel. Dort liegt, mitten im indischen Ozean, östlich der Küste Madagaskars und westlich der Küste Mauritius, eine auf dem Globus eher unscheinbare Insel, die man vielleicht bisher übersehen hat: La Réunion.

Hier findet man landschaftlich so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Einen der aktivsten Vulkane der Welt (ca. ein Ausbruch pro Jahr), Regenwald, weiße Sandstrände, schwarze Sandstrände, erkaltete Lavafelder, Gebirge (bis zu 3000m Höhe!), sowie Buckelwale, Delfine, Schildkröten, Chamäleons, Geckos und sämtliche Tropenvögel, von denen einige endemische Arten sind (=weltweit nur auf dieser Insel zu finden). Wer also viele Abenteuer auf verhältnismäßig kleinem Raum sucht, ist hier genau richtig. Aber Vorsicht: Hier wird nur französisch gesprochen und auch erwartet. Mit meinen eher schlechteren Französischkenntnissen bin ich hier täglich an meine Grenzen gekommen!

Über unsere Reise könnte ich ein ganzes Buch verfassen, so viele Eindrücke habe ich von dort mitgenommen. Ich habe von meiner persönlichen Bucketlist gleich mehrere Punkte abhaken können und habe in meinem Leben noch keine Vielfalt dieser Art auf so wenig Raum gesehen. Da ein Buch von mir aber fast niemand lesen würde, biete ich an bei Interesse mich gerne zu kontaktieren und ansonsten auf das unten stehende Bild zu beschränken. Hierzu gehört eine kräftige Portion unverschämtes Glück, zu der ich fairerweise rein gar nichts beigetragen habe, denn als wir dort landeten, brach genau zwei Stunden später der dort bekannte Vulkan “Piton de la Fournaise” aus. Wir wollten diesen ohnehin erwandern aber dieses Ereignis hat unsere Pläne einmal über den Haufen geworfen. Bevor das alles zu schnell wieder vorbei ist, haben wir uns bei unserem Airbnb Vermieter über gute Aussichtspunkte informiert (der eigentlich geplante Wanderweg war natürlich gesperrt) und sind einmal quer über die Insel gefahren, haben auf fast 3000m Höhe das Auto im Dreck stehen lassen und sind insgesamt nochmal 10km gewandert. Ein Wettrennen mit der Zeit, denn wer zu spät kommt, sitzt nur noch in den Wolken, die sich dort täglich am Berggipfel fangen. Und wir hatten Glück. Wir haben mit unseren eigenen Augen Lava aus einem der kleineren Vulkankrater sprudeln sehen. Sofern es gerade ruhig war, hat man es sogar rausschießen hören. Auf die Distanz klang es wie ein leichter dumpfer Schlag alle paar Sekunden. Wir kamen während des Sonnenunterganges an (die Tage enden früh) und haben das Beste noch mitbekommen. Als es dunkel wurde, versuchte ich mich an ein paar Langzeitbelichtungen aber nach kürzester Zeit kamen bereits die versprochenen Wolken unter uns. Die Szene, die man auf dem Bild sieht, hielt für ca. 15 Sekunden! Ab dann war es nur noch eine rote Wolke. Eindrucksvoll aber fotografisch eher semioptimal. Bei einem wunderschönen Sternenhimmel, lässt sich natürlich aber sehr gut die Milchstraße fotografieren und wenn man aus beiden Bildern dann eines macht, dann… :

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